Amphibienschutz in Herdecke 2010

Gerettetes Erdkrötenmännchen

Gerettetes Erdkrötenmännchen

In wenigen Tagen beginnt wieder die jährliche Amphibienwanderung. Sobald die Nachttemperaturen 5–6 °C überschreiten – dies ist meist Anfang bis Mitte März der Fall – suchen die bedrohten Tiere zur Fortpflanzung ihre Laichgewässer auf. Über Jahrtausende war dies für die heimischen Lurche kein Problem. Seit einigen Jahrzehnten stellt jedoch neben der allgemeinen Intensivierung der Landnutzung v.a. der Straßenbau eine ernsthafte Bedrohung dar. Dort, wo Wanderstrecken zerschnitten wurden, sind noch bestehende Populationen akut durch den „Straßentod“ gefährdet, auch bei uns in Wetter und Herdecke.

Die Stadt Herdecke begleitet auch in diesem Jahr die Laichwanderungen erneut vorbildlich:

  • An der viel befahrenen Ender Talstraße wird ein Schutzzaun aufgestellt, der dann von uns ehrenamtlich betreut wird. 2009 haben wir dort über 1400 Tiere gerettet.
  • Drei Straßen werden in den Wanderabschnitten komplett gesperrt: Im Kleff, In den Eichen und Wittbräucker Waldweg – letzterer führt durch einen geschlossenen Waldbereich mit einigen Altsteinbrüchen, deren Gewässer im Frühjahr die bedeutendsten Lurchpopulationen Herdeckes beherbergen.
  • Nächtliche Durchfahrverbote (zwischen 18 und 6 Uhr) für Nichtanlieger gelten für die Straßen Am Ossenbrinck und Viermärker Weg im Ortsteil Ende.
  • Warnhinweise werden ergänzend an den folgenden Straßen aufgestellt: Ackerweg, Bergweg, Im Siepen, In den Höfen, In der Erdbrügge, Ostender Weg.

Die Westfälische Rundschau machte bereits unter dem Titel „Wenn Kröten Partner suchen, müssen Autofahrer runter vom Gas“ auf die anstehenden Schutzmaßnahmen aufmerksam. Zum Wanderungsbeginn titelte sie „Fangzäune für Frösche und Kröten“.

Wer Interesse hat, uns in den nächsten Wochen bei der Rettung von Fröschen, Kröten, Molchen und Salamandern mal über die Schultern zu blicken oder sich aktiv zu beteiligen, kann sich einfach melden. Wir kontrollieren die Wanderroute am Schutzzaun an der Ender Talstraße täglich jeweils morgens und abends. Ein Sammelgang dauert etwa 15–20 Minuten.

Laichgewässer mit Blick zur Straße

Laichgewässer mit Blick zur Straße

Zaunaufbau am 17. März 2010

Zaunaufbau am 17. März 2010

Zaunaufbau am 17. März 2010

TBH-Mitarbeiter beim Zaunaufbau 2010

Warnschild am Kallenberger Weg

Warnschild am Kallenberger Weg

Nachtrag: Insgesamt haben wir in diesem Jahr mit dem Schutzzaun an der Ender Talstraße über 1.100 Tiere retten können.

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